Konferenz / 02. März 2022 - 04. März 2022, 8.00–16.15 Uhr
Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft – Technologie und Bildung in hybriden Arbeitswelten
Über den Frühjahrskongress der GfA – Technologie und Bildung in hybriden Arbeitswelten
In hybriden Arbeitswelten wachsen analoge, mechanische, elektronische und digital-vernetzte Werkzeuge zu neuen Architekturen, Technologien und Prozessen zusammen. Dies betrifft alle Formen der Arbeit – Landwirtschaft, industrielle Produktion, Verwaltung und Dienstleistung, Medizin, künstlerische und wissenschaftliche Tätigkeiten, schließlich auch unser Privatleben und die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt.
Im Begriff »hybrid« steckt der lateinische Wortstamm »hybrida« für Mischung ebenso wie der griechische Wortstamm »hybris« für Übermut. Wie weit kommen wir, wenn wir die neue Arbeitswelt mit den bekannten Methoden und Ansätzen gestalten und bewerten? Wie mutig müssen wir antizipieren, was sein könnte, um die Chance zu dessen offensiver Gestaltung wahrnehmen zu können? Geht es um den Transfer bekannten Wissens auf neue Bedingungen oder um dessen Transformation?
Technologien bestimmen unser Verhältnis zur (Arbeits-)Welt grundlegend, weil sie unsere physischen und sensorischen Möglichkeiten erweitern. Darin liegt ein großes Potenzial zur Veränderung: »Hätte die Autoindustrie in ihren Kinderschuhen 1910 den Einfall gehabt, eine Konferenz zum Thema der Zukunft des Pferdes einzuberufen – die totale Umwälzung in Transportwesen, Hausbau und Städteplanung wäre nicht erkannt worden.« (Marshall McLuhan). Mögen wir die Digitalisierung und Hybridisierung der Arbeitswelt rückblickend folgerichtig beschreiben können, sind deren künftige soziale und damit auch individuelle Implikationen umso schwerer zu prognostizieren.
Der Begriff »Bildung« drückt aus, dass es bei der Gestaltung der neuen Arbeitswelt um mehr geht als um Anpassung an sich ändernde Bedingungen. Persönlichkeitsförderlichkeit der Arbeit meint nicht nur die Erweiterung menschlicher Leistungsgrenzen, nicht nur die Entwicklung von Kompetenzen als Antwort auf Anforderungen, sondern auch die Entfaltung subjektiver Motive in Bildungsprozessen. In der Zusammenarbeit geht es nicht nur um funktionale Werkzeuge zur Kollaboration, nicht nur um kooperationsförderliche Aufgaben, sondern auch um gemeinsame Ziele und Entscheidungen.
Unter dem Motto »Technologie und Bildung in hybriden Arbeitswelten« möchte die Gesellschaft für Arbeitswissenschaften zum 68. Frühjahrskongress einladen, um Potenziale und Risiken hybrider Arbeitswelten für Individuen, Organisationen und Gesellschaft freizulegen und zu diskutieren.