Erschließung und Digitalisierung objektreicher Sammlungen im Museum für Naturkunde Berlin (Projekt DORA)

Forschung und Entwicklung in der Abteilung Fertigungsmesstechnik und digitale Assistenzsysteme

Objektreiche Spezialsammlungen und Bestände digital erschließen

Das Museum für Naturkunde Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, seine rund 30 Millionen Sammlungsobjekte innerhalb von zehn Jahren vollständig zu erfassen und digital zu katalogisieren. Die größten Herausforderungen stellen dabei die objektreichen Sammlungen von Mollusken, fossilen Wirbellosen oder Insekten dar.

Um diese Vielzahl an Objekten in der gewünschten Zeit erfassen und katalogisieren zu können, müssen neue Wege der schnellen und effektiven Inventarisierung, der halbautomatischen Bilddigitalisierung und der effizienten Zuordnung von Metadaten in zentralen Datenbanken beschritten werden.

Mit unseren Lösungen auf Basis industrieller und 3D-Messtechnik begleiten wir die umfangreichen Digitalisierungsprozesse am Museum für Naturkunde Berlin von der Konzeption bis zur Umsetzung.

Digitales Sammlungsmanagement mit dem »Schneckenscanner« DORA

Die Molluskensammlung des Museums für Naturkunde Berlin ist mit rund sieben Millionen Sammlungsobjekten die zweitgrößte Sammlung des Hauses. Mit der Erschließung der umfangreichen Metadaten der Molluskensammlung am MfN Berlin sollen historische Informationen über die Verbreitungsmuster von Mollusken in verschiedenen Regionen der Erde bereitgestellt werden.

Mollusken sind wichtige Indikatoren für die Veränderung von Lebensräumen und deren Zustand. Gerade in Zeiten des Klimawandels sind Daten zu bestimmten Arten wichtig, um sie mit aktuellen Mustern vergleichen und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen ergreifen zu können.

Um neue Erkenntnisse aus den auf historischen Expeditionen gesammelten Mollusken zu gewinnen und damit Forschende weltweit noch besser als bisher mit den Sammlungsbeständen arbeiten können, werden diese digital erschlossen. Dabei kommt unter anderem die gemeinsam mit dem MfN Berlin entwickelte Digitalisierungsstation »DORA« zum Einsatz.

Datenschutz und Datenverarbeitung

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Aus Muschel wird Megabyte: Wie digitalisiert man Mollusken?

Ein Film des Museums für Naturkunde Berlin zur Scan-Station DORA.

Maßgeschneiderte Scanstation für objektreiche Sammlungen

DORA ist ein Scanner mit drei Industriekameras zur Objektdigitalisierung, die mittels Focus Stacking Bilder mit hoher Tiefenschärfe erzeugen können. Eine vierte Kamera erfasst die zugehörigen Etiketten und neu zugeordnete QR-Codes. Letztere sorgen für eine automatische Verknüpfung der Fotos mit den Metadaten. Die Vorbereitung und Anordnung der Objekte bleibt aufgrund ihrer Vielfalt und Empfindlichkeit eine manuelle Aufgabe.

Im Museum für Naturkunde sind nach Abschluss des Projekts vier dieser Systeme im Einsatz. Mit ihrer Hilfe werden in den nächsten Jahren Hunderttausende von Muscheln und Schnecken digitalisiert. Damit ist eine schnelle, standardisierte und qualitativ hochwertige Datenerfassung gewährleistet. Nur so kann der riesige Sammlungsbestand von mehreren Millionen Objekten bewältigt und zugänglich gemacht werden.

Projektergebnisse aus DORA

  • Scanstation DORA
  • Methoden der industriellen Bildverarbeitung zum effizienten Zusammenführen verschiedener Einzelfotos zu hochaufgelösten, detailreichen Fotos
  • Datenbank zur Ablage der Fotos und Metadaten

Projektinfo

Projekttitel

»DORA – Scansysteme zur Digitalisierung der Molluskensammlung des MfN Berlin«

Projektlaufzeit

MM.JJJJ bis MM.JJJJ

Stichworte

Digitalisierung, Cultural Heritage, Kulturerbe, Kulturschätze, Museumssammlungen

Projekt- und Kooperationspartner

  • Museum für Naturkunde Berlin