Beim Schweißen großer Stahlbauteile stoßen viele Unternehmen an Grenzen: Die Arbeit ist körperlich belastend, fehleranfällig und sicherheitstechnisch aufwendig. Insbesondere beim Mehrlagenschweißen entstehen häufig Schweißfehler wie Bindefehler, Lunker oder Schlackeeinschlüsse auf, die erst nachträglich entdeckt werden. Dies führt zu teuren Nacharbeiten, Verzögerungen und unnötigem Materialeinsatz. Gleichzeitig erfordert der Einsatz von Industrierobotern an Großbauteilen weiträumige Sicherheitsabsperrungen, was paralleles Arbeiten von Mensch und Roboter verhindert und die Produktivität einschränkt. Hinzu kommt eine erhebliche Belastung durch Schweißrauchemissionen, die die Arbeitsbedingungen erschweren und zusätzliche Schutzmaßnahmen nötig machen.
Im Projekt SIMMI werden daher neue Verfahren entwickelt, mit denen sich das automatisierte Mehrlagenschweißen sicherer, schneller und wirtschaftlicher gestalten lässt. Eine intelligente Schweißprozessregelung erkennt und korrigiert Abweichungen automatisch, bevor Schweißfehler entstehen. Eine flexible, ortsadaptive Arbeitsraumabsicherung ermöglicht es, dass Industrieroboter und Werker gleichzeitig am selben Bauteil arbeiten können, ohne dass großflächige Absperrungen erforderlich sind. Ergänzend werden Verfahren erforscht, um die Rauchgasentwicklung während des Schweißprozesses deutlich zu reduzieren. Das verbessert nicht nur die Arbeitssicherheit, sondern erhöht auch die Prozessqualität und Lebensdauer der Anlagen.