Entwicklung frugaler Medizintechnik von der ersten Idee bis zur Umsetzung (Projekt transSUSTAIN)

Der Mangel an wichtigen medizinischen Produkten in Verbindung mit weltweiten Lieferengpässen bei entscheidenden Komponenten bedeutet, dass wir auch die Herstellung von Medizintechnik unter begrenzten Ressourcen neu überdenken müssen. Dies führt zu einer steigenden Nachfrage nach sogenannten »sparsamen« – frugalen – Gesundheitstechnologien und medizinischen Geräten.

Frugale Produkte und Dienstleistungen sind funktional, kostengünstig und auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen zugeschnitten. Dies wird beispielsweise durch den Verzicht auf überflüssige Funktionen und Merkmale erreicht, die von den Kund:innen nicht genutzt werden.

Die Initiative transSUSTAIN konzentriert sich genau auf diese Entwicklung: Das Projektteam arbeitet an einer umfassenden Methode zur gezielten Entwicklung nachhaltiger und kostengünstiger Medizintechnik von der Konzeption bis zur Umsetzung.
 

Ein Beispiel für frugale Innovation im Gesundheitswesen ist der gezielte Einsatz von Wearable-Technologien, die ursprünglich für den Konsumgütermarkt entwickelt wurden, jedoch durch ihre Anpassung und Integration in Versorgungsstrukturen kostengünstige, skalierbare Lösungen bieten. Statt teure Spezialgeräte von Grund auf neu zu entwickeln, nutzen Krankenhäuser, Start-ups und Forschungseinrichtungen in Europa vorhandene Smartwatches oder Fitness-Tracker für medizinische Anwendungen, indem sie diese mit geeigneter Software ausstatten.

Im Fokus

  • Entwicklung einer innovativen und nutzerorientierten Methodik für den gesamten frugalen Innovationsprozess in der Medizintechnik, einschließlich der Optimierung des Gesamtsystems und der Entwicklung von nachhaltigen und frugalen Medizinprodukten und Produkt-Service-Systemen
  • Pilot-Entwicklungsprojekte wenden die entwickelte Methodik an und erproben und evaluieren die entwickelte Medizintechnik, wobei der Fokus auf der Kostensenkung, der verbesserten Zugänglichkeit und der Reduzierung der Umweltbelastung durch spezifische Leistungsindikatoren (KPIs) liegt.
  • Ein Transferkonzept mit verschiedenartigen zielgruppengerechten Formaten, sensibilisiert und qualifizieren regionale Akteure für den Nutzen und ermöglichen so einen Transfer in die Praxis.

Ein Schwerpunkt ist dabei die Nachhaltigkeit, die darauf abzielt, über den gesamten Lebenszyklus Energieverbräuche zu senken, Abfall zu minimieren und die Lebensdauer von Medizinprodukten zu maximieren. Gleichzeitig sieht die Initiative in der Kombination eines methodischen Ansatzes für frugale Innovation mit Digitalisierung ein großes Potenzial, über den gesamten Lebenszyklus von Produkten die Ressourcennutzung zu optimieren, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, um Produkte und Dienstleistungen leistungsfähiger und inklusiver zu machen. Die Forschungs- und Innovationsaktivitäten der Werkstatt werden vor allem im Wissenschaftshafen Magdeburg und insbesondere in der Elbfabrik des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF durchgeführt, wo ein breites Spektrum an digitalen Ansätzen abgedeckt werden kann.

Projektinfo

Projekttitel

»transSUSTAIN« –  Entwicklung frugaler Medizintechnik von der ersten Idee bis zur Umsetzung

Stichworte

frugale Innovation, Medizintechnik, Gesundheitsversorgung

Projektlaufzeit

05.2025 bis 07.2027

Projektförderung

transSUSTAIN ist ein Teilprojekt der Gesamtinitiative transPORT – Transferhafen Magdeburg, gefördert durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt in der Programmlinie T!Raum – Transferräume für die Zukunft von Regionen.