Forschung und Entwicklung im Geschäftsfeld Robotersysteme

Inspektions- und Reinigungsroboter für Abwasserkanäle: Schadenerkennungssystem

© Fraunhofer IFF

Die Inspektion von großen, teilgefüllten Kanälen unter laufendem Betrieb stellt eine besondere Herausforderung für Kanalbetreiber dar. Das im Auftrag der Emschergenossenschaft durch das Fraunhofer IFF entwickelte Schadenerkennungssystem (SEK) bietet weltweit erstmalig die Möglichkeit der Schadensdetektion mit sehr hoher Genauigkeit auch in teilgefüllten Kanälen.

Zur zuverlässigen Inspektion und Zustandserfassung sowie zur Erfüllung der Betreiberverpflichtungen ist das Schadenerkennungssystem mit folgenden Sensorsystemen ausgestattet:

  • Mehrkamerasystem zur Risserkennung, Detektion von Korrosion und Undichtigkeiten im Gasraum sowie zur Fugenbreitenbestimmung
  • Ultraschallscanner zur Detektion von mechanischem Verschleiß, Ablagerungen und Hindernissen im Wasserraum
  • Videokameras zur Infiltrationsdetektion im Gasraum

 

Eine neuentwickelte Datenverarbeitung und Datenfusion ermöglicht die optimale Visualisierung der Sensordaten und Schadensbilder und ggf. den Vergleich der aktuellen Sensordaten mit vorangegangenen Messungen. Hierzu werden sämtliche Sensordaten der jeweiligen Aufnahmeposition im Kanal exakt zugeordnet und abgerufen.

Die Datenaufnahme erfolgt während der Bewegung des Schadenerkennungssystems, zeigt dem Bediener die Ergebnisse der Inspektion und deutet selbstständig auf Stellen im Kanal hin, an denen ein Verdacht auf Schäden vorliegt.

Durch den Einsatz des automatischen Inspektionssystems SEK ist der Kanalbetreiber in der Lage, alle relevanten Schäden frühzeitig zu erkennen und ggf. entsprechenden Maßnahmen einzuleiten.

Einsatzgebiete

  • für kreisrunde Kanäle aus Stahlbeton mit einem Durchmesser von DN 1600 bis DN 2800
  • minimale Schachtöffnung: Ø 800 mm
  • maximale Haltungslänge: 650 m (weitere Haltungslängen auf Anfrage)
  • minimaler Füllstand: 450 mm